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Roland Ruskowski - Der Ehrenamtliche

Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, können ein Lied davon singen. Roland Ruskowski ist so einer. Einige Jahre war er stellvertretender Bürgermeister von Hauteroda und arbeitet noch heute im Gemeinderat mit. Er ist außerdem Vorstandsmitglied der Forstbetriebsgemeinschaft und auch im Vorstand der Jagdgenossenschaft Hauteroda. Doch damit nicht genug. Weil Ruskowskis besondere Leidenschaft die Jagd ist, übernahm er vor drei Jahren auch noch den Posten als Obmann der Jagdwachtgesellschaft St. Hubertus. Seitdem ist der Mann, der mit seinem Filzhut und der grünen Kleidung leicht als Jagdfreund erkennbar ist, für das Jagdgebiet der Gemeinden Hauteroda, Heldrungen und Hemleben verantwortlich, insgesamt 2.615 Hektar.


Aufgabenvielfalt

Jährliche Wildzählungen oder das Erstellen von Streckenlisten gehören jetzt zu seinen Aufgaben. Ruskowski bezeichnet Letzteres etwas genervt als "Bürokratie und typisch deutsche Gründlichkeit." "Ich muss alle geschossenen Tiere vermerken und das in vierfacher Ausfertigung an die Jagbehörde weiterleiten." Ruskowsi fährt mit seinem Finger auf einem der grünen Durchschläge entlang und zeigt, wie viele Abschüsse es in den letzten drei Jahren gab. Allein 180 Rehe und an die 30 Hirsche seit 2009. "Im Kern geht es als Obmann um die Vermarktung des Wildes", erklärt der 56Jährige. "Wir haben eine Kühlkammer, da passen ungefähr 15 Stück Wild rein. Jeder Jäger, der etwas erlegt hat, lagert es in dieser Kammer ein." Ruskowski überprüft täglich das Funktionieren der Kammer, daneben auch die Güte des Fleischs. "Ich nehme eine Trichinen-Probe und bringe sie ins Bürgerbüro nach Artern." Dort erfolgt dann eine Kontrolle, bei der darüber entschieden wird, ob das Fleisch zum Verkauf frei gegeben werden kann. "Da die Leute dort sehr fix sind, kann ich mich am nächsten Tag ab zwölf Uhr daran machen, das Wildbrett zu verkaufen." In einem Umkreis von 30 Kilometern vertreibt Ruskowski das Fleisch. Hauptsächlich an Gaststätten oder an den Partyservice, mit Preisen um drei Euro das Kilo. "Bei größeren Mengen arbeite ich mit dem Wildhandel Bauer zusammen, der die Tiere auch an Delikatessgeschäfte verkauft."


Problem Wildschäden

Auch die unangenehmen Aufgaben als Obmann bleiben Ruskowski nicht erspart. Er wühlt sich durch einen Stapel ausgedruckter E-Mails, allesamt Wildschadensanzeigen, während er erklärt, dass er als Gutachter auch dafür zuständig ist. "Wildschäden kommen hier ganz häufig vor, wegen der momentan hohen Wilddichte", so Ruskowski. Allein im letzten Winter, der sehr streng war, gab es beinahe dreißig Vorfälle. Dass wild lebende Tiere, insbesondere Wildschweine, nicht nur Sach-, sondern auch Personenschäden anrichten können, ist natürlich auch Roland Ruskowski bekannt. Deshalb lies er sich von September bis November als Natur- und Landschaftsführer für die Hohe Schrecke ausbilden. "Ich will dabei sein, wenn die Wandergruppen hierher kommen. Denn ich kenne unseren Wald und will die Touristen durch sichere Bereiche führen."


Der Jäger

Bei den vielen Aufgaben hat Roland Ruskowski aber nicht vergessen, wie man ein Gewehr bedient. "Bei den zwei bis drei Treibjagden im Jahr bin ich natürlich mit dabei", sagt der Linksschütze. Wenn am Morgen in der Gegend um Hauteroda zum Sammeln geblasen wird, ist Ruskowski als Jagdführer mittendrin. Dabei legt er nicht nur selber an, sondern ist im Anschluss auch dafür verantwortlich, dass alle Abschüsse ordnungsgemäß protokolliert werden, die erlegten Tiere alle abtransportiert werden und kein Kadaver zurückbleibt. Das ist viel Arbeit für Roland Ruskowski neben seinem eigentlichen Beruf in der Landwirtschaft. Aber er sieht es nicht in erster Linie als Verpflichtung, sondern als Hobby an, gibt aber auch zu, "dass man dafür geboren sein muss."

 
Projekt Hängebrücke

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